In den letzten Wochen häuften sich die Meldungen über Flüchtlingsdramen an der Küste von Lampedusa. Auf dem Parteitag von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN erklärte sich die Partei solidarisch mit den Flüchtlingen. Die GRÜNE JUGEND beschäftigt sich schon seit langem mit der Problematik der „europäischen Festung“.

 

Die Forderungen, mehr Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen, sind auch zwangsläufig kommunale Forderungen. Dazu erklärt Kay Mähler, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Bonn: „Auch die Bundesstadt Bonn muss sich stärker in der Unterbringung von Flüchtlingen engagieren. Es reicht nicht, sich solidarisch zu zeigen und eine größere Aufnahmebereitschaft zu fordern. Wir müssen auch Orte finden, in denen die Menschen glücklich, zufrieden und in Sicherheit leben können.

 

Wir fordern deshalb die Stadt Bonn dazu auf, Platz für eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen zu schaffen, unabhängig davon, aus welcher Region sie stammen.“

 

Die Aufnahme von Flüchtlingen führte in der Vergangenheit zu Protesten bei den Bürger*innen. Dazu Kay Mähler: „Proteste von Bürger*innen, wie bei ‚In den Peschen‘ (Duisburg) oder Berlin-Hellersdorf, sind ein Beleg für eine vorurteilsbehaftete Meinung gegen Flüchtlinge in der eigenen Umgebung.

 

Ähnliche Proteste in Bonn gab es bereits. Als Überlegungen aufkam, ein Flüchtlingsheim in Lannesdorf einzurichten, verteilte die rechtspopulistische Partei „Pro NRW“ Flyer in Lannesdorf, in der die üblichen Klischees über Flüchtlinge bedient werden. Außerdem beschweren sich immer wieder Bürger*innen über den Landfahrer*innenplatz in Vilich und führen dabei beleidigende Vorurteile als Argumente gegen Roma oder Sinti auf. Auch diese Art des Protestes und der Fremdenfeindlichkeit gehört angeprangert!

 

Um die Sorgen der Bürger*innen angemessen zu berücksichtigen und Missverständnisse zu vermeiden, müssen im Voraus Informationsveranstaltungen stattfinden. Damit wird auch der rechten Hetze die Grundlage entzogen.

 

Es reicht nicht, Toleranz und Akzeptanz zu fordern. Wir brauchen eine ausnahmslose Willkommenskultur.“