In diesem Moment befinden sich mehrere Hundertschaften und Spezialisten im Hambacher Forst, um die dort von Umweltaktivist*innen erbauten Baumhäuser zu entfernen. Nach Angaben des WDR befinden sich zur Zeit rund 20 Aktivist*innen in den fünf selbst gebauten Baumhäusern, die sich in einer Höhe von 10 bis 12 Metern in einem Waldstück des Hambacher Forsts befinden.
Bereits 2012 wurde der Hambacher Forst besetzt, um gegen die geplante Rodung durch RWE zu Gunsten eines Braunkohleabbaus zu protestieren. Im November 2012 wurde das Camp schließlich nach 8 Monaten durch die Polizei innerhalb von 4 Tagen geräumt. Seit dem besteht eine Neubesetzung am Rande des Forstes.
Schon am 20. März war die Polizei im Hambacher Forst zugange: Die „Wiesenbesetzung“ wurde früh morgens gestürmt, Anwesende wurden aus ihren Unterkünften geholt und durchsucht, sämtliche elektrischen Geräte wie Handys oder Computer, sowie auch Tagebücher und einige Medikamente wurden beschlagnahmt. Anschließend kappten Polizisten mehrere Kletterseile in den Bäumen, was, abgesehen von der hinterfragbaren Sinnhaftigkeit dieser Aktion eine große Gefahr für die Aktivist*innen darstellt.
Heute morgen nun kam eine Hundertschaft mit Kletterteams und Hebebühnen in den besetzten Teil des Hambacher Forstes, im Laufe des Tages rückten noch weiter Hundertschaften und Spezialistenteams an. Die geplante Räumung, von der Stadt Kerpen veranlasst, wird damit begründet, dass die von den Umweltaktivist*innen errichteten Baumhäuser angeblich eine mögliche Gefahr für Spaziergänger darstellen würden. Der Zustand der Baumhäuser bedeute eine konkrete Gefährdung für Menschen, die Waldbesetzung sei aus Sicherheitsgründen nicht länger zu dulden, so die Stadt in einer Pressemitteilung.
Wir solidarisieren uns mit den Umweltaktivist*innen, die im Hambacher Forst alles tun, um aktiv gegen Braunkohleabbau vorzugehen. Das außerordentliche Engagement der Aktivist*innen ist bewundernswert. Die Räumung durch die Polizei wird unserer Ansicht nach unter einem falschen Vorwand durchgeführt. Wir brauchen mehr Menschen, die sich so explizit gegen umweltzerstörende Energiegewinnungsmaßnahmen wie Braunkohle einsetzen. RWE muss in seinen Tätigkeiten, die mit der für Deutschland geplanten Energiewende auf keinen Fall vereinbar sind, gestoppt werden. Wer gerade etwas Zeit hat, den können wir nur bitten, zum Hambacher Forst zu fahren und dort seine Solidarität mit den Umweltaktivist*innen zu zeigen und gegen die Räumung zu protestieren.
Der Link zum Blogspot der Aktivitst*innen im Hambacher Forst ist hier:
http://hambacherforst.blogsport.de/
der Link zum Liveticker über die Räumung hier:
https://stopptrwe.crowdmap.com/reports
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