Zur Verlängerung des Alkoholverbotes in der Bonner Innenstadt teilte die Fraktion der Grünen am 21.5. mit, dass sie einer Verlängerung des Alkoholverbotes im Sozialausschuss zustimmen wird. Obwohl sie dem Verbot grundsätzlich kritisch gegenüber standen und es bei der erstmaligen Abstimmung konsequent ablehnten, begründen sie ihre Zustimmung mit der besseren Erreichbarkeit der von dem Verbot betroffenen sozial-schwächeren Menschen.
Die GRÜNE JUGEND Bonn spricht sich gegen eine Verlängerung des Alkoholverbotes aus. Dazu Laila Riedmiller, Sprecherin der GRÜNE JUGEND Bonn: „Ursprünglich wurde die Alkoholverbotszone verabschiedet, um sozial-schwächere Menschen aus dem Bonner Loch zu vertreiben. Die Befürchtung, die von Armut betroffenen Menschen wären schwerer für die sozialen Träger zu erreichen, trat nicht ein. Die Diskriminierung dieser Menschen nun als Mittel beibehalten zu wollen, um diese weiterhin besser zu erreichen ist nicht nur widersprüchlich, sondern auch völlig absurd. Diskriminierung kann und darf kein Mittel zur Armutsbekämpfung sein. Wir halten es ausserdem für unwahrscheinlich, das nach über fünf Jahren die gewohnten Treffpunkte einfach so aufgegeben werden.
All das darf auch kein Argument dafür sein, alle anderen Menschen in ihren Freiheitsrechten einzuschränken. Viele Menschen, vorallem Jugendliche, halten sich im Bereich des Bonner Lochs auf. Das beliebte „Wegbier“ wird beim Umstieg auf andere Verkehrsmittel oft für nur wenige Minuten unterbunden. Nicht in Bonn lebende Menschen werden außerdem nicht genügend auf die Alkoholverbotszone hingewiesen, so dass viele Menschen oft in Unwissenheit gegen diese absurde Regelung verstoßen. Auch bei Großveranstaltungen war es für Ordnungsamt und Polizei gar nicht möglich, das Alkoholverbot durchzusetzen.
Eine Abschaffung des Alkoholverbotes wäre sowohl eine Anpassung an die Realität, als auch die Beendigung einer diskriminierenden Repressalie, die sich oft nur an sozial-schwächere Menschen richtete. Statt Armut mit Diskriminierung und Repressalien zu begegnen, muss das Problem an der Wurzel bekämpft werden. Freie Träger sind dabei nicht allein die Lösung eines systematischen Problems.“
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